In Fährbrück gibt es mehr als die weithin sichtbare Walllfahrtskirche "Maria Himmelfahrt und St. Gregor der Große". Zum kleinen Weiler gehören das Augustinerkloster, ein Gasthof und ein landwirtschaftlicher Betrieb.
Der "Eventcenter Hubertushof" gehört seit Mai 2016 Alfred, Randy und Frank Sendner. Alle Infos zum Hubertushof gibt es unter www.eventcenter-hubertushof.de
Im Augustinerkloster Fährbrück ist das Büro der Pfarreiengemeinschaft Fährbrück. Die sieben Mitgliedsgemeinden arbeiten bereits seit 1976 zusammen, zunächst als Pfarrverband und seit Januar 2010 als Pfarreiengemeinschaft.
Zur Pfarreiengemeinschaft Fährbrück gehören die katholischen Kirchengemeinden in Hausen, Erbshausen-Sulzwiesen, Gramschatz, Opferbaum, Rieden, Hilpertshausen und Rupprechtshausen.
Geschichte
Das Wunder von Fährbrück am 23. Juli 1656
Der Dominikaner und Hausener Pfarrer Alberti Gelenus schrieb ein Wunder nieder, das sich am 23. Juli 1656 in Fährbrück ereignete:.
Am 23. Juli 1656 wurde auf Initiative der Karmeliter mit einem „ersten großen Ablassfest“ die Errichtung der Skapulierbruderschaft in Fährbrück gefeiert. Die Skapulierbruderschaft war von den Karmelitern zwar schon 1652 in Fährbrück eingeführt worden, es gab aber an diesem Tag noch keinen Ablass. Den erbaten die Gläubigen mit einem Schreiben vom 25. Juni 1656 an den Würzburger Weihbischof Melchior. Es wurde ihnen gewährt. Deshalb luden sie die Gläubigen „in allen Orten weit umher“ zum 23. Juli 1656 nach Fährbrück ein. Der Ablass war nämlich verbunden mit einer Wallfahrt nach Fährbrück, der Beichte, dem Empfang der Heiligen Kommunion und dem andächtigen Gebet in Fährbrück um Ausrottung der Ketzereien, Einigkeit der katholischen Fürsten und Erhöhung der katholischen Kirche.
8.000 bis 9.000 Menschen seien an diesem Tag nach Fährbrück gekommen. Die meisten haben gebeichtet und kommuniziert. Weil Kirche und Kirchhof zu klein waren, haben die Beichtväter auch im Wald die Beichte gehört. Gezählt wurden 56 Priester und 42 Prozessionen mit vielen Fahnen und Kränzen. An diesem vollkommenen Ablasstag seien viele kranke Leute erschienen, die nach der Beichte „frisch und gesund heimgegangen“ seien.
Unter den Kranken war ein Junge namens Thomas Flurcher. Er war 18 Jahre alt und stammte aus Leitzenbruck in der Steiermark. Er war lahm. Pater Alberti schrieb „Sein Elend war grausam, aber er war einfältig und fromm“. Seit Kindheit an, solange er denken konnte, war er immer krumm und lahm gewesen. Thomas wusste nicht, ob er schon so geboren worden war. Seine Eltern waren gestorben, als er noch sehr klein war. Seine beiden Beine waren von den Knien an nach hinten gebogen, so dass die Fersen am Gesäß anstanden. Zeit seines Lebens hatte er sich auf Händen und Knien fortbewegt. Er benutzte dazu zwei kleine vierbeinige Stühlchen und musste wie ein Hund kriechen, während seine beiden Beine hinten auf dem Rücken nach oben standen. Viele hundert Menschen konnten dies bezeugen, vor allem, weil er sich schon in den Jahren 1653, 1654 und 1655 in der Gegend aufgehalten und sich durch Almosen ernährt hatte. Zeugen gab es in Höchheim, Erlabrunn, Thüngersheim, Retzbach und anderen Dörfern im Maingrund. Auch in Fährbrück hatte er bereits 8 Wochen in einer Hütte auf Stroh „bei der Wallfahrt gelegen“ und war vielen Menschen bekannt.
Am Ablasstag in Fährbrück bat Thomas Flurcher Gott und die heilige Jungfrau Maria samt aller Heiligen inniglich um gerade Beine, denn wer wollte aufrecht gehen können. Am 23. Juli 1656 war er nicht sofort vollständig geheilt. Am ersten Tag waren seine Beine an den Knien noch etwas schwach. Tag für Tag konnte er sie aber immer besser strecken. Bald konnte er an zwei Krücken hüpfen, nach vierzehn Tagen legte er die Krücken weg und ging nur noch an einem Stock. Am Anfang war er noch schwach und langsam, später legte er jedoch den Stock weg und ging ohne jede Hilfe aufrecht dahin. Pfarrer Pater Alberti Gelenus aus Hausen, der Keller Johann Barthelomäus Heinrich zu Arnstein, der hochwürdigste Herr Weihbischof Melchior und die Herren Geistliche Räte prüften das Wunder gründlich und bestätigten es. Dem Pfarrer wurde befohlen, alle weiteren Wunderwerke aufzuschreiben und Einsicht darüber zu gewähren.
Aus den Auszügen von Oskar Altenhöfer vom Bericht des Dominikanerpaters Alberti Gelenus im Pfarrarchiv Fährbrück. Pater Albert war von 1656 bis 1658 und 1661 bis 1664 Pfarrer in Hausen.
Die Steinlegende
Originaltext der Fährbrücker Legende
Dieser Stein in Form eines alten Taufsteins befand sich schon bei der uralten Kapelle, welche zu Ehren der heiligen Mutter Gottes und Gregor des Großen gebaut war, an der Stelle, wo jetzt das Bild unserer lieben Frau steht. Diese Kapelle wurde im Bauernkrieg zerstört und über 100 Jahre nicht wieder aufgebaut. Doch kamen fortwährend fromme Wallfahrer zu der heiligen Gnadenstätte, an welcher sich nur dieser Stein erhielt, und erlangten auf ihre vertrauensvolle Anrufung der heiligen Mutter Gottes und des heiligen Gregor sowie durch Anwendung des Wassers aus dem Stein wunderbare Gebetserhörungen, deren mehrere aufgezeichnet sind.
Da sollte nun dieser Stein von der öden Stelle entfernt und zur Kirche nach Bergtheim geschafft werden. Doch obwohl man 16 Pferde hierzu anspannte, so vermochte man es nicht, und die Hinwegschaffung musste unterbleiben. Als später nochmals der Versuch gemacht wurde, so gelang es, den Stein bis zur Flurgrenze der Gemeinde Hausen zu bringen, doch da gingen die Pferde keinen Schritt mehr weiter. Der Stein musste wieder abgeladen werden. Über Nacht befand er sich wieder an der alten Stelle, weshalb er dann bei der neu erbauten Wallfahrtskirche verblieb. Als die größte Merkwürdigkeit von
diesem Steine ist noch in derselben Wallfahrts-Chronik aufgezeichnet, dass derselbe auf einmal in wunderbarer Weise Wasser ausschwitzte, wodurch sehr viele Heilungen geschahen.
Die geistliche Behörde und selbst Fürstbischof Julius, dem diese wundersame Begebenheit berichtet wurde, begab sich an diese Stelle hierher und war Zeuge, wie dieser Stein Wasser ausschwitzte. Doch hörte dieses Wunder später mit einem Male wieder auf und fand seitdem nicht mehr statt. Jetzt aber wird dieser Stein nur zur Aufbewahrung des Weihwassers gebraucht. Wegen dieser Begebenheit jedoch, die sich daran knüpft, wurde er, wie es sich geziemt, eingefasst und mit dem Bilde des Heiligen Gregor versehen.
Im Laufe der Zeit
Vorgeschichte
Die einzigen einigermaßen zuverlässigen Nachrichten aus Fährbrücks Vergangenheit liefert uns ein Salbuch aus dem Jahr 1594. Dessen Verfasser Amtskeller Marcus Strigler zeichnete auf, was er von Fährbrück hörte, von den Spuren menschlicher Besiedlung, die man beim Roden des Gestrüpps an den Hängen des Eichelberges gefunden hatte, von Mauerresten nämlich und Pfeilspitzen, und von dem Kirchlein, das dort stand, jedoch ganz baufällig war. Im Bauernkrieg 1525, so behaupteten die einen, sei das Gotteshaus neben mehreren Häusern zerstört worden; wegen des Luthertums, das überall eingerissen sei, so meinten die anderen, habe man sich nicht mehr um die Kapelle gekümmert und sie sei langsam eingefallen oder gar absichtlich verbrannt, ruiniert und zerstört worden. Manchmal, raunten die Leute, sähe man Lichter rings um die Kirchenruine, und manchmal läuteten die Glocken, obwohl keine Glockenseile mehr da wären. Vor allem aber erzählten die Menschen, die Strigler befragte, von dem Stein, der, da wie ein Becken geformt, sich mit Tau und Regenwasser füllte. Die Leute kämen in hellen Scharen, um von diesem Wasser zu trinken; denn immer wieder würden Pilger, die Fieber hätten, gesund. Die wunderbare Wirkung aber verdanke das Wasser dem Stein, denn von dem ginge die übernatürliche Kraft aus.
Die Kirche war dem Hl. Gregor geweiht, der vor seiner Wahl zum Papst als Mönch nach der Regel des Hl. Benedikt gelebt hatte. Die Benediktiner der Abtei Neustadt am Main und der Abtei Schlüchtern besaßen Land in Fährbrücks Umgebung, das ihnen Ritter Otto von Wickershausen geschenkt hatte. Landbesitz der Mönche und das Patrozinium legen den Gedanken nahe, dass die Benediktiner das Kirchlein errichtet haben und zwar als Pfarrkirche. Dafür spricht der Stein, der übrigens Gregoriusstein genannt wird, und der zweifellos ein Taufbecken war. Als die Pfarrei nach Bergtheim verlegt wurde, habe man, so erzählt eine Sage, auch den Taufstein dorthin bringen wollen. Aber obwohl man zunächst vier, dann sechzehn Pferde vor den Wagen spannte, misslang das Unternehmen. Bei einem neuerlichen Versuch brachte man den Stein bis zur Flurgrenze von Bergtheim, um ihn am nächsten Morgen wieder an seinem alten Platz zu finden. Dort steht er noch heute, in der rechten hinteren Ecke der Kirche, unter der Büste des Hl. Gregor. „Verschleppungssagen“ nennen Volkskundler eine solche Erzählung und behaupten, sie würden Streit um Pfarrrechte widerspiegeln; in unserem Fall: Streit zwischen Fährbrück und Bergtheim darüber, wo denn nun Pfarrer und Pfarrkirche ihren Sitz haben sollten.
Obwohl die Kirche eine Ruine war, ließ die Wallfahrt zum Gregoriusstein nicht nach. Deshalb plante man einen Neubau des Gotteshauses, was jedoch durch die Invasion der Schweden 1631 vereitelt wurde. Als diese abgezogen waren, wandten sich die Leute an Johann Barthol Heinrich, den Amtskeller von Arnstein, und drängten auf die Errichtung eines Gotteshauses. 1651 stand der Rohbau, und sogleich setzte der Zulauf des Volkes ein. Zwei- bis viertausend Menschen seien an manchen Tagen gekommen, darunter viele Kranke und Krüppel. Schon 1653 ließ der fromme Amtskeller die Kirche erweitern. Daran erinnert die Inschrift auf einem Stein, der links vom Haupteingang in die Wand eingelassen ist.
Da der Pfarrer von Hausen die Dienste, welche die Pilger von ihm forderten, nicht mehr leisten konnte, wurden die Würzburger Karmeliter gebeten, an Tagen besonderen Zulaufs zwei oder drei Patres nach Fährbrück zu schicken, um beim Beichthören, bei Predigt und Gottesdienst zu helfen. Diesen Ordensleuten wurde 1658 die Pfarrei Hausen zunächst provisorisch, 1676 endgültig übertragen. Sie versahen diesen Dienst etwa 100 Jahre lang. Schon 1652 hatten sie mit beträchtlichem Erfolg zum Beitritt in die Skapulierbruderschaft (s. u.) aufgerufen, womit die „Wallfahrt“, die ja dem Gregoriusstein und dem darin befindlichen Wasser galt, begann, einen Marianischen Charakter anzunehmen. Von einem Bild oder einer Statue der Mutter Gottes ist aber weder im Salbuch noch in der Wallfahrtschronik die Rede. Erst die neue, unter Johann Gottfried von Guttenberg gebaute Kirche wurde der Himmelfahrt Mariens geweiht, und Gregor rückte als Kirchenpatron an die zweite Stelle.
Kirchenführer
In der Reihe kleiner Kunstführer gibt es seit Dezember 2005 mit dem Kirchenführer der "WDer Kirchenführer kann in der Wallfahrtskirche für den Preis von drei Euro erworben werden.
allfahrtskirche Mariä Himmelfahrt und St. Gregor der Große" in Fährbrück ein neues Exemplar. Das 24-seitige handliche Heft in frischen Farben und ansprechender Aufmachung beinhaltet sowohl geschichtliche Hintergründe als auch die Beschreibung über den Kirchenbau, die Ausstattung, Kunstwerke, Orgel, Glocken und Seelsorge in Fährbrück.
Der Kirchenführer ist als fünfte Auflage erschienen. Charakterisierungen der Kirche gab es bereits 1904, 1936, 1957 und 1996. Diesmal jedoch hat Augustinerpater Dr. Michael Wernicke den Kirchenführer völlig neu gegliedert und getextet. Der Kirchenhistoriker erforscht zurzeit in Würzburg die Geschichte der Augustiner, hat mehrere Schriften veröffentlicht und ist in der Bau- und Kunstgeschichte bestens bewandert. Von 1991 bis 2001 war er Prior und Wallfahrtskurat in Fährbrück.
„Ich habe mich in meiner Zeit im Fährbrücker Konvent viel mit der Kirche beschäftigt und mit interessanten und geschulten Menschen über sie debattiert“, verriet Pater Michael. Der heutige Kirchenbau ist 320 Jahre alt und wurde im Jahr 2002 innenrenoviert. „Viele Menschen haben hier gebetet und dabei die Zeichen der Architektur, Malerei und Figuren zu deuten gewusst“, meinte Pater Michael. In seiner Predigt erläuterte er die Symbolik der Altarbilder im Hinblick auf Johannes
des Täufers, der zur Nachfolge des Lammes Gottes aufrief. Die Gemälde stellen mit der heiligen Barbara, der Mutter Gottes und des Heiligen Gregor die christlichen
Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe dar.
„Pater Bei der Vorstellung des neuen Kirchenführers in Fährbrück gab es auch eine kleine Ausstellung mit älteren Veröffentlichungen über die Wallfahrtskirche .Kirchenpfleger Alfons Konrad (links) hat den neuen Kunstführer in den Händen.Michael ist es gelungen, den kunsthistorischen Wert des Gebäudes mit unserem christlichen Hintergrund zu verbinden“, hob Kirchenpfleger Alfons Konrad die Besonderheit des Kunstführers hervor. Er bedankte sich auch bei Prior Pater Marcellus Jahnel für den Anstoß und die Koordination des Projekts, bei Heimatkundler Oskar Altenhöfer für die Hilfe bei Rückfragen und bei den Lektoren Bernd Biedermann und Bernd Michaeli.