Mit einer würdigen und dankerfüllten Trauerfeier haben sich viele Menschen aus den Gemeinden rund um das Augustinerkloster Fährbrück von Pater Edmund Popp OSA verabschiedet. Pater Edmund ist am 13. August 2022 mit 87 Jahren gestorben.
Zum Requiem am 18. August 2022 in der Wallfahrtskirche und der anschließenden Beisetzung auf dem Hausener Friedhof waren auch Mitbrüder aus dem Augustinerorden und Verwandte aus der Oberpfälzer Heimat des Paters gekommen.
Im Herbst 1993 kam Pater Edmund nach Fährbrück und übernahm im damaligen Pfarrverband Fährbrück als Priester die beiden Pfarreien Gramschatz und Rieden. Er blieb 29 Jahre lang deren Seelsorger, auch nach zwei Umstrukturierungen in der Diözese Würzburg und seit 2016 als mithelfender Ruhestandspriester im jetzigen Pastoralen Raum Bergtheim-Fährbrück mit dessen leitendem Pfarrer Helmut Rügamer aus Bergtheim.
Das Requiem zelebrierten Prior Pater Jakob Olschewski und Pater Romuald Grzonka vom Fährbrücker Konvent zusammen mit Pfarrer Rügamer. „Pater Edmund hat immer die Frohe Botschaft zu den Menschen getragen. Nun hat er sich von Gott zum himmlischen Festmahl rufen lassen“, ist Pater Jakob überzeugt davon, dass sein Mitbruder seinen Platz bei Gott im Himmel gefunden hat.
Dass Pater Edmunds Kräfte nachließen, war seinen Mitmenschen bewusst. Bei den Messfeiern hat er den Laien mehr und mehr Aufgaben übertragen und sich vermehrt zu den Gottesdiensten abholen lassen. Aber selbst als er nach einem Schwächeanfall am 24. Juli „zum Aufpäppeln“ für ein paar Wochen auf die Pflegestation des Augustinerklosters in Würzburg kam, wollte er „in ein paar Wochen“ wieder zurück nach Fährbrück gehen.
Dazu kam es nicht. In den Morgenstunden am 13. August ist Pater Edmund auf der Pflegestation der Augustiner friedlich eingeschlafen. Seelsorger im besten Sinne des Wortes war er bis zuletzt. Er kümmerte sich um die Menschen in seinen Pfarreien. In den 26 Jahren seines Wirkens vor Ort hat er die Gottesdienste gehalten, Kinder getauft und zur Kommunion geführt und ihnen gern das Kloster gezeigt. Er hat Paare getraut und Tote beerdigt.
Es wurde auch viel gefeiert. Pater Edmund hat Sportheime, Feuerwehrfahrzeuge oder Pferde gesegnet. Er hat die Feste der Vereine bereichert, war geistlicher Beirat und „treuer Gönner der Ortsvereine“ und gratulierte zu Geburtstagen und Jubiläen. Oftmals stand er selbst im Mittelpunkt, etwa bei runden Geburtstagen, dem Jahrestag seines Klostereintritts am 22. August 1954, seines ersten Professversprechens als Augustiner am 23. August 1955 oder seiner Priesterweihe am 4. Juni 1960.
Als Prior Pater Jakob im Requiem an die Eigenheiten von Pater Edmund erinnerte, gab es viel zustimmendes Kopfnicken. Überpünktlich, zuverlässig, friedliebend, weltoffen und großherzig war Pater Edmund. Er konnte Menschen sein lassen, wie sie sind. Er liebte die Musik, wurde gern eingeladen und hat emsig telefonischen Kontakt gehalten. Pater Edmund wurde respektiert. Man konnte gut mit ihm zusammen arbeiten. Er hat die Ministranten, Lektoren und Kommunionhelfer geschätzt und war neuen Ideen gegenüber aufgeschlossen.
Mit einem herzlichen „Vergelt`s Gott“ nahmen die Redner Arnold Strobel, Klaus Keller, Connie Sauer und Dirk Wiesner im Namen der beiden Pfarreien und den Ortsvereinen von Rieden und Gramschatz „Abschied von unserem Pfarrer und einem ganz besonderen Menschen“. Er lebe „in allen von uns ein Stückchen weiter“ und habe „großartigen priesterlichen Einsatz geleistet“, hieß es in den Ansprachen.
Bei der Trauerfeier hatten „die Gramschatzer“ das Requiem mitgestaltet und „die Riedener“ waren vor allem bei der Beisetzung auf dem Friedhof vor Ort. Fahnenabordnungen der Vereine erwiesen Pater Edmund die letzte Ehre. Feuerwehrmänner aus Rieden geleiteten den Sarg ihres Pfarrers zum Grab und bei den Liedern der Musikkapelle Rieden auf dem Hausener Friedhof spielten auch Musikanten aus Gramschatz mit.
Pater Edmund Popp wurde am 16. Januar 1935 in Haidenaab in der nördlichen Diözese Regensburg geboren. Er arbeitete als Religionslehrer, Wallfahrtsleiter und in der Gemeindeseelsorge und war in Würzburg/St. Bruno, im Klosterseminar und der Städtischen Handelsschule, in Bielefeld, Germershausen und Bernshausen und zuletzt rund um Fährbrück tätig. Lebenslang war er mit seiner Familie und den Menschen verbunden, die ihm ans Herz gewachsen waren. Den Nordbayerischen Kurier, die Main-Post und das Sonntagsblatt las er bis zum Schluss.